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#radikalanders – AWO Mönchengladbach und im Rhein-Kreis-Neuss e.V.

Wir sind die AWO Mönchengladbach und haben uns von einer hierarchischen Organisation zu einem selbstorganisierten, dezentralen Unternehmen nach dem Beta-Kodex entwickelt. In autonomen Zellen treffen die Kolleg:innen Entscheidungen dort, wo sie anfallen. Unser Ziel: Soziale Teilhabe für alle ermöglichen, durch Zutrauen, Partizipation und eine Arbeitskultur, die Eigenverantwortung und Sinnstiftung fördert.

  • Organisationsform

    gemeinnütziger Verein mit 5 gGmbHs

  • Gründungsjahr

    1924

  • Themenfelder

    Gesundheit, Jugend & Familie, Kulturelle & gesellschaftliche Teilhabe, Neue Arbeitswelt/New Work
  • Größe des Unternehmens / der Organisation

    350 Kolleg:innen plus 150 im Ehrenamt

  • Zielgruppe

    Kinder, Familien, Ältere Menschen, Hilfesuchende

  • Ort

    Mönchengladbach und Rhein-Kreis-Neuss

  • Finanzierungsform/Förderung

    Leistungserlöse aus sozialen Dienstleistungen, Fördermittel, Investitionsfinanzierungen, Liquiditätssicherung und Nutzung von Fördermöglichkeiten für Beschäftigungen, Rückenwind³-Förderung für Vielfalt, Wandel und Zukunftsfähigkeit in der Sozialwirts

  • Wirkungsraum

    Nordrhein-Westfalen
  • Wirkungsmanagement

    Sonstiges
  • Für uns bedeutet Wirkungsmessung und -management (IMM):

    Transparente Datenaufbereitung: Wertschöpfungsrechnungen | Feedback-Schleifen: Regelmäßige Jahresgespräche mit den Zellen, thematische Wissenskonferenzen und der jährliche OpenSpace-Kongress ermöglichen Austausch und Weiterentwicklung | Kontinuierliches Lernen: Ursachenanalyse bei Problemen im System, gefolgt von gemeinsamer Verbesserung und System lernen | Gesundheitsanalysen: z. B. in Zusammenarbeit mit der AOK zur Erhebung von Fehlzeiten

© AWO Mönchengladbach

Büroräume

© AWO Mönchengladbach

Büroräume

  • Wir brechen radikal mit klassischen Hierarchien: Statt traditionellem Management setzen wir auf autonome Zellen, die wie kleine Unternehmen eigenverantwortlich agieren. Entscheidungen werden direkt dort getroffen, wo das Wissen ist – ohne langwierige Abstimmungsprozesse. Alle Informationen sind offen zugänglich, sodass echte Partizipation möglich wird.So können wir flexibel auf gesellschaftliche und marktbedingte Veränderungen zu reagieren und dabei stets nah an den Bedürfnissen unserer Kund:innen zu bleiben. Indem wir Zutrauen statt Kontrolle leben, entfalten wir das volle Potenzial unserer Kolleg:innen und schaffen nachhaltige soziale Wirkung. Unser Modell zeigt: Selbstorganisation und Freiheit sind der Schlüssel zu resilienten und zukunftsfähigen Strukturen in der Sozialwirtschaft.

  • Unsere Transformation zur selbstorganisierten, hierarchiefreien Organisation zeigt klare Erfolge:

    – 10 Tage weniger Krankheitsausfälle pro Kolleg:in im Vergleich zum Branchendurchschnitt (Erhebung mit der AOK)
    – Hohe Mitarbeitendenzufriedenheit: Signifikant viele Kolleg:innen haben keine Fehlzeiten
    – Wirtschaftliche Stabilität: Nach der Umstellung von klassischer Hierarchie auf Zellstruktur konnten wir die Insolvenz abwenden und nachhaltiges Wachstum erzielen
    – Flexibilität und Resilienz: Durch unsere dezentrale Struktur konnten wir schneller und besser auf Krisen wie die Pandemie reagieren
    – Echte Partizipation: Kolleg:innen treffen selbst Personal-, Budget- und Beschaffungsentscheidungen – näher an den Bedürfnissen der Kund:innen und effizienter im Alltag

  • Mut zur Veränderung und das Vertrauen in unsere Kolleg:innen. Der Vorstand hat erkannt: Wenn wir überleben wollen, müssen wir radikal anders arbeiten. Die Bereitschaft, Macht abzugeben und echte Selbstorganisation zuzulassen, war entscheidend.

  • Es braucht Geduld, viele kleine Schritte und die Einsicht, dass Wandel nie aufhört – weil sich auch die Rahmenbedingungen ständig ändern.

  • Unsere größte Hürde war, alte Denkmuster aufzubrechen. Es ist schwer, loszulassen, wenn man es jahrzehntelang anders gelernt hat. Auch der Umgang mit Unsicherheiten und der Mut, Entscheidungen ohne die klassische „Absegnung von oben“ zu treffen, waren Herausforderungen.

  • Wir haben gezeigt, dass Selbstorganisation und Vertrauen nicht nur Theorie sind, sondern tatsächlich funktionieren – selbst in einer komplexen Organisation wie der AWO Mönchengladbach. Unser Weg war nicht immer leicht, aber heute wissen wir: Mut lohnt sich. Wir stehen als Beispiel dafür, dass man selbst in bestehenden Strukturen radikal neue Wege gehen kann, wenn man bereit ist, den ersten Schritt zu machen.

Takeaways

  • Hierarchien abbauen und Führung hinterfragen

    Entscheidungen dahin, wo das Wissen ist. Macht abzugeben tut weh, doch nur so entstehen Freiräume, in denen Kolleg:innen Verantwortung übernehmen, kreative Lösungen finden und ihr volles Potenzial entfalten.

  • Transparenz ermöglicht echte Teamautonomie

    Alle Informationen gehören offen auf den Tisch. Nur so können Teams eigenverantwortlich handeln, schnelle Entscheidungen treffen und ihre volle Gestaltungsfreiheit nutzen – ohne überflüssige Bürokratie und ständige Abstimmungsschleifen.

  • Führung der Zukunft bedeutet Freiheit bieten

    Führung bedeutet künftig, Rahmenbedingungen zu schaffen, die größtmögliche Freiheit bieten. Kolleg:innen sollen eigenverantwortlich und selbstbestimmt handeln können – ohne ständige Kontrolle, dafür mit Vertrauen und echten Gestaltungsmöglichkeiten.

Ansprechpartner:in

Team AWO Mönchengladbach

Themen zum Vernetzen

New Work & hierarchiefreie Führung in der Praxis, Beta-Kodex, Zellstrukturen & dezentrales Arbeiten, Partizipation & Transparenz als Erfolgsfaktoren

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