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Kompotoi Deutschland

Wir entwickeln, vermieten und verkaufen Trockentoiletten, die ökologisch sind und super angenehm zu nutzen. Unsere Produkte sind aus Holz gefertigt und funktionieren ohne Wasser- und Chemieeinsatz. Die gesammelten Stoffe können weiterverwertet werden, denn unsere Ausscheidungen enthalten wertvolle Nährstoffe. Unser Ziel ist, den Toilettengang für alle so ökologisch wie möglich zu machen – bis es irgendwann selbstverständlich ist, aufbereiteten Human Output als regionales Düngemittel zu nutzen.

  • Organisationsform

    GmbH

  • Gründungsjahr

    2022

  • Themenfelder

    Nachhaltige/Ökologische Landwirtschaft, Nachhaltiger Konsum, Regional-, Stadt- und Landentwicklung, Umwelt- & Klimaschutz
  • Größe des Unternehmens / der Organisation

    8 Personen, davon 2 Vollzeitstellen

  • Zielgruppe

    Alle, die temporäre oder autarke Toiletten benötigen: Veranstaltungen, Kommunen, Tourismus und Naherholung, Waldkindergärten, Baustellen, Kleingärtner:innen und noch viele mehr!

  • Ort

    München, Darmstadt, Ulm, Köln/Bonn, Hamburg

  • Finanzierungsform/Förderung

    Wir finanzieren uns aus Einnahmen, Darlehen und Förderungen.

  • Wirkungsraum

    Bundesweit
  • Wirkungsmanagement

    Phineo Wirkungstreppe, SDGs
  • Für uns bedeutet Wirkungsmessung und -management (IMM):

    Schon im Gründungsimpuls steckt die Wirkung drin: Unseren Toilettengang anders, nämlich ökologischer denken. Dafür haben wir verschiedene Einzelziele definiert, was es braucht, um eine gesellschaftliche Veränderung zu bewirken. Als Sozialunternehmen stehen wir dabei, wie die meisten, im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Wirtschaftlichkeit, größtmöglicher Nachhaltigkeit und möglichst breitem Einsatz. Deswegen ist effizientes Wirkungsmanagement ein wichtiger Teil für strategische Entscheidungen wie auch die tägliche Arbeit.

Der Innenraum einer Komposttoilettenkabine ganz aus Holz in verschiedenen Farbtönen. Von links streckt sich eine Hand ins Bild, die Einstreu von einer Schaufel in die geöffnete Toilette rieseln lässt.
© Kompotoi

Innenraum einer Komposttoilette

Auf einer sommerlichen Wiese steht eine Reihe Komposttoiletten und ein Handwaschbecken. Es gehen Personen rein und raus, warten oder waschen sich die Hände.
© Kompotoi

Komposttoiletten und ein Handwaschbecken

  • Aktuell wird das, was in der Toilette landet, als Abfall angesehen und mit bestem Trinkwasser abtransportiert. Eine Aufbereitung in den Kläranlagen funktioniert nie vollständig und zurück bleibt Klärschlamm bzw. Schlacke. Das lineare System, an das wir alle gewöhnt sind, bringt also viele Probleme. Die alte Recycling-Regel ist, Stoffströme möglichst getrennt zu halten. Statt den Human Output im Abwasser zu verdünnen und zu kontaminieren, ermöglich die Sammlung schon in der Toilette, dass Fest und Flüssig zu sicheren Düngeprodukten prozessiert werden können. Damit das klappt, braucht es: Toiletten, die den gleichen Komfort bieten, Bewusstsein und Akzeptanz in der Gesellschaft sowie einen geänderten rechtlichen Rahmen für die Verwertung und Ausbringung.

  • Kompotoi ist besonders stark in der Bereitstellung komfortabler Produkte: das nachhaltigste Klo bringt nichts, wenn es nicht gerne und flächendeckend genutzt wird. Wir befähigen nahezu sämtliche Zielgruppen und bieten neben den mobilen Kabinen auch Festinstallationen, Bausätze oder Toiletten für den Camper. Außerdem liefern wir das nötige Know-how, um Fest und Flüssig sicher im eigenen Garten einzusetzen und halten Workshops. Durch unsere Öffentlichkeitsarbeit tragen wir zur Bewusstsein und Akzeptanz bei von Auftritten im Scheiße-Kostüm auf Straßenfesten bis zu Klo-Fakten auf Social Media. Zusammen mit dem Verband NetSan engagieren wir uns aktiv für die Anerkennung von Dünger aus menschlichen Fäkalien und natürlich sorgen wir selbst für die bestmögliche Verwertung an unseren Standorten.

  • Dass es Kompotoi in der Schweiz schon so lange gibt, gibt uns in Deutschland viel Rückenwind. Das Kernprodukt ist schon entwickelt und hat tausende Praxistests durchlaufen. Die Marke hat eine hohe Bekanntheit: Menschen lernen beim Urlaub in den Bergen die tollen Toiletten kennen und möchten sie für die nächste Feier, für ihre Kommune, für ihren Garten einsetzen. Die Produktion liegt bei einem sehr renommierten Holzbauunternehmen. Das sind alles Faktoren, um die wir uns nicht erst kümmern müssen.

  • Für uns ist definitiv ein Problem, dass wir uns in einer rechtlichen Grauzone befinden, also noch nicht alles dürfen, was wir könnten. Das bedeutet hohe Ressourcenbindung, um die besten Wege zu finden. Und dann ist da natürlich der Preis: Wir sind ein kleines Unternehmen und unsere Holzhäuschen werden in höchster Qualität in der Schweiz gefertigt – das bedeutet eine andere Kostenkalkulation als es in der Chemievariante möglich ist.

  • Wirtschaftlich der Break Even, ökologisch eine Pilotanlage zur Verwertung in Bayern.

HerausforderungStrategieWirkungHerausforderungStrategieWirkung

Wirkungslogik

  • siehe oben bei “Was macht euch sozial-innovativ” 😉

  • Einzelziele:
    1. Änderung der geltenden Vorschriften für Entsorgung & Düngemittelproduktion
    2. Normalisierung von alternativen Sanitärsystemen und Dünger aus verarbeitetem Human Output
    3. Flächendeckende Nutzung von alternativen Sanitärsystemen und Infrastruktur zur Verwertung

  • Unsere Zielvision: Es ist selbstverständlich in unserer Gesellschaft, Nährstoffe regional im Kreis zu führen. Unseren “Human Output” nutzen wir dabei als Ressource, die künstliche Düngemittel ersetzt.

Takeaways

  • Vom Nutzenden aus denken

    Deine Mission kann nur erfolgreich sein, wenn dein Angebot überzeugt. Such den Kontakt zu deinen Kund:innengruppen: Welche Faktoren sind für sie wichtig – und welche letztlich ausschlaggebend? Das sind oft wertvollere Feedbacks als noch ein Pitch 😉

  • Es muss nicht von Anfang an perfekt sein

    Bei Sozialunternehmen wird häufig ein extrem hoher Anspruch gestellt. Aber es muss nicht von Anfang an alles perfekt sein, nur besser. Und dann dranbleiben, nachschärfen, nächste Schritte gehen. Die Gefahr, sonst nie loszugehen, ist groß.

Ansprechpartner:in

Kristina Huch

Themen zum Vernetzen

Nachhaltige Sanitäranlagen für alle Anwendungsbereiche, Nährstoffkreislauf, Verwertungsmöglichkeiten von Human Output