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Rückblick auf das SIGU-Forum

15. April 2025

Am 8. April 2025 fand das Forum für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen (SIGU) mit über 800 Teilnehmenden im bcc in Berlin statt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veranstalteten gemeinsam mit der Plattform für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen dieses Highlight-Event für das Ökosystem. 

Was für ein Tag!

Mehr als 10 Wochen vorher ausgebucht. Fast 300 Einreichungen beim Call for Participation. Über 800 Zukunftsgestalter:innen vor Ort, 15 Geschichten des Aufbruchs und Gelingens (GAGs), 8 Werkstätten der Veränderung sowie ganz viel Inspiration, Tatendrang und Ideen auf und abseits der Bühne.

Das SIGU-Forum war ein voller Erfolg. Es bot die versprochene Bühne für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen und war hoffentlich das dort von Zarah Bruhn (Beauftragte für Soziale Innovationen des BMBF) angesprochene, „Signal an der Weggabelung für etwas Größeres“. 

Video-Rückblick

Warum sind Gemeinwohlorientierte Unternehmen nicht der Standard?

Zu Beginn ihrer Keynote stellte Maren Urner gleich eine grundsätzliche Frage:

Warum sind nicht alle Unternehmen gemeinwohlorientiert? Warum müssen wir solchen Unternehmen, die für die Gemeinschaft arbeiten und wirken, ein beschreibendes Adjektiv (nämlich „gemeinwohlorientiert“) voranstellen, insbesondere wenn wir bereits sechs von neun planetaren Grenzen überschritten haben? In den Notfallmodus kämen dagegen noch zu wenige Menschen. Konventionelle Geschäftsmodelle blieben der Standard.

© Ulrich Hartmann Photography

Damit wir künftig GUs zum Standard machen und echten gesellschaftlichen Wandel schaffen, brauche es laut Maren Urner emotional greifbare Ziele, Erzählungen, die verbinden, und das Überwinden von „Lagerdenken“. Zusammenarbeit und #GemeinsamWirken seien unsere stärksten Ressourcen und der größte Hebel.

Gemeinwohlorientierte Unternehmen sind ein „Must-Have“

Ungefähr eineinhalb Jahre nachdem die Nationale Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen verabschiedet wurde, bot das Forum daher die Möglichkeit, „das zu feiern, was wir gemeinsam erreicht haben und Sozialen Innovationen und Gemeinwohlorientierten Unternehmen die große Bühne zu geben, die sie verdienen“, so Dr. Elga Bartsch (Abteilungsleiterin im BMWK) in ihrem Eingangsstatement. Die Branche sei „professioneller geworden, kooperativer und wirksamer.“ Auch die SIGU-Strategie habe daran einen Anteil. Nicht zuletzt, weil sie ein neues Denken in der Bundesregierung verankert hat. 

Ergänzend hob Zarah Bruhn die wichtige Rolle von “SIGUs” hervor, die “gerade in den heutigen Zeiten eine positive Kraft” seien.

Denn was SIGUs alles leisten können, zeigten sowohl die Geschichten des Aufbruchs und Gelingens (mehr Infos zu den einzelnen Geschichten gibt‘s hier auf der SIGU-Plattform) als auch die zum SIGU-Forum veröffentlichte Studie zur Verbesserung der Datenlage zu Gemeinwohlorientierten Unternehmen.

Die Studie schätzt, dass es rund 156 bis 172 Tausend GUs in Deutschland gibt. Sie beschäftigen ungefähr 3 bis 3,4 Millionen Arbeitnehmer:innen und haben einen jährlichen Umsatz von rund 72 bis 82 Milliarden Euro. Das seien, so Staatssekretär Kluttig (BMWK), 3 bis 4 Mal so viele Beschäftigte wie in der Automobilindustrie.

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Die Wichtigkeit des Sektors unterstrich auch Staatssekretär Dr. Karl Eugen Huthmacher (BMBF): “SIGUs sind kein „Nice-to-Have“, sondern ein „Must-Have“! – eine Kernbotschaft des Forums. 

Soziale Innovationen stünden technologischen Innovationen nicht nach. Ganz im Gegenteil: Sie bedingen diese mitunter sogar (Beispiele hierfür finden sich etwa bei der Bundesagentur für Sprunginnovation SPRIN-D). Sie tragen darüber hinaus dazu bei, öffentliche Kosten zu senken, Arbeitsplätze zu schaffen, neue Märkte zu erschließen und gesellschaftliche Wirkung als Messgröße für (unternehmerischen) Erfolg zu etablieren. Außerdem seien sie essentiell, um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, effektive Krisenvorsorge zu betreiben, unsere Demokratie zu stärken sowie den Staat zu modernisieren.

Relevanz von Sozialen Innovationen

Eine ausführliche Diskussion zur zunehmenden Bedeutung von Sozialen Innovationen findet ihr unter anderem hier oder bei uns auf der Plattform.

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Monitoring-Bericht: SIGU-Strategie zu 80% umgesetzt

Der größte Erfolg der SIGU-Strategie sei, „dass es sie überhaupt gibt“, betonte Staatssekretär Kluttig (BMWK). Der zum Forum vorgestellte Monitoring-Bericht zeigt, dass fast 80% der vorgesehenen Maßnahmen umgesetzt sind. Damit habe die SIGU-Strategie „Benachteiligungen abgebaut und Unterstützung verbessert.”

Mit der Arbeit der SIGU-Plattform wurde die Vernetzung innerhalb des Ökosystems gestärkt, zum Beispiel in der Wissenschaft (siehe Netzwerk Wissenschaft der SIGU-Plattform). Ebenso setzte die Strategie das Thema Transfer (beispielsweise durch die Social Impact Republic) auf die Agenda. 

Besonders hervorgehoben wurden folgende öffentlichen Programme der SIGU-Strategie:

 

Weitere Unterstützungs- und Förderprogramme findet ihr in unserem Förderfinder

Der Druck muss aufrechterhalten werden

Wie weit wir bereits gekommen sind, brachte Daniel Nowack (Head of Social Innovation Schwab Foundation und World Economic Forum) auf dem Panel zu Internationalen Schlaglichtern auf den Punkt: Vor 15 Jahren hätte man Soziale Innovationen noch belächelt. Jetzt füllen sie das bcc in Berlin. Dies zeige: Der Sektor habe sich mittlerweile etabliert. Darauf deuten auch die zahlreichen Programme in den Bundesländern hin. Vier davon (Berlin, Hamburg, NRW und Bayern) zeigten auf der Bühne, wie sie “SIGUs” bereits unterstützen.

Ein Überblick über die Programme der 16 Bundesländer findet sich auf der neuen Ökosystem-Seite der SIGU-Plattform. Dort sind Steckbriefe zu allen Bundesländern sowie entsprechende Informationen zu Unterstützungsorganisationen und -programmen. Die Seite reichern wir schrittweise mit weiteren Informationen an.

© Ulrich Hartmann Photography

In den Werkstätten der Veränderung am Nachmittag überlegten die Teilnehmenden gemeinsam, welche Maßnahmen künftig vom Ökosystem selbst, aber auch von der Politik ergriffen werden müssen, damit die „Krisen nicht schneller als die Lösungen wachsen und mehr “SIGUs” den großen Durchbruch schaffen und Strahlkraft für den Sektor entfalten” (Zarah Bruhn).

Wie geht es weiter?

Die erarbeiteten Handlungsempfehlungen sowie weitere Inspirationen und Erkenntnisse aus dem SIGU-Forum fassen wir in einer Begleitpublikation im Nachgang zusammen und veröffentlichen sie auf der SIGU-Plattform.

Wir informieren in unserem Newsletter, sobald die Publikation da ist!

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Fotogalerie

© Ulrich Hartmann Photography

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Die Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Verwendung nur für nicht-kommerzielle Zwecke gestattet und unter Angabe des Fotocredits: Ulrich Hartmann Photography

Wir danken allen, die diesen Tag möglich und besonders gemacht haben! ❤

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