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Hochschulkonferenz der SIGU-Plattform

2. Oktober 2024

Konferenz zur Verankerung von Sozialen Innovationen in der Hochschullandschaft  

Über 70 Wissenschaftler:innen aus ganz Deutschland sind am 17. September einer Einladung der Technischen Universität Dortmund, Wissenschaftspartner der SIGU-Plattform, zur Konferenz nach Dortmund gefolgt, um die Rolle von Hochschulen im Ökosystem Sozialer Innovation zu diskutieren.

Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen in Deutschland werden sich ihrer essenziellen Rolle im Ökosystem Sozialer Innovationen zunehmend bewusst und engagieren sich für die systematische Verankerung des Themenfeldes in Forschung, Lehre und Transfer. Noch ist es ein weiter Weg. Routinen und Praktiken werden hinterfragt und neu entwickelt, vielversprechende Beispiele werden genau beobachtet.

Die nationale SIGU-Strategie und die SIGU-Plattform machen die Bahn unter anderem dadurch frei, dass die erforderlichen Vernetzungsprozesse unterstützt und ein beteiligungsorientierter Kollaborationsraum zur einschlägigen Profilierung des Wissenschaftssystems eröffnet wurden.

Ein wichtiges Teilziel der Aktivitäten der SIGU-Plattform besteht im Aufbau eines missionsübergreifenden Netzwerks Wissenschaft. Arbeitsgruppen wurden gegründet und haben begonnen zu arbeiten, Hot-Topic-Workshops wurden ausgerichtet, weitere sind in Planung. Mit der Konferenz an der Technischen Universität Dortmund hat der Netzwerkaufbau nun einen ersten Höhepunkt erreicht. Gekommen sind hochmotivierte, erfahrene, aber auch viele junge Akteur:innen aus der Wissenschaft, die zu Sozialer Innovation forschen, lehren und vielfältige Kooperationsbeziehungen zur Gesellschaft pflegen – oder eben wissen wollen, wie sie das Thema besser in ihre eigene Arbeit einbinden können. Auch Hochschulvertreter:innen waren vor Ort, die Soziale Innovation in der Strategie ihrer Einrichtung verankern. Zum Teilnehmendenfeld gehörten darüber hinaus interessierte Praktiker:innen, die sich in ihrer Arbeit mit Sozialen Innovationen beschäftigen.

Wie PD Dr. Christoph Kaletka, Projektleiter der Plattform an der Technischen Universität Dortmund und Moderator der Konferenz, bereits in seinem Einführungsvortrag deutlich machte, hat sich in der hochschulpolitischen und -praktischen Entwicklung des Themenfeldes Sozialer Innovationen in vergangenen zehn Jahren bereits viel getan.

PD Dr. Christoph Kaletka, TU Dortmund
PD Dr. Christoph Kaletka, TU Dortmund

Insbesondere mit der nationalen SIGU-Strategie und dem Aufbau der SIGU-Plattform hat die positive Gesamtentwicklung bei der Etablierung Sozialer Innovationen in der Hochschullandschaft noch einmal einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht.

Christoph Kaletka

Die Konferenz wurde durch zwei hochkarätige Beiträge eröffnet. Prof. Simon Teasdale (Queen’s University Belfast / Queen’s Business School) skizzierte in seiner Keynote zum Thema „Higher education institutions in social innovation ecosystems“, wie es an der Queen‘s University Belfast (Nordirland) gelungen ist, globale und regionale Perspektiven in einem „Social Innovation Hub“ zusammenzuführen.

Professor Simon Teasdale
Prof. Simon Teasdale, Queen’s University Belfast

Hieran anknüpfend beschäftigte sich Prof. Julia Wittmayer (Erasmus University Rotterdam / Dutch Research Institute for Transitions) in ihrem Beitrag zu „Innovating academia? Reflections on researching social innovation for transformation” mit Herausforderungen der Etablierung transdisziplinärer Perspektiven in Forschungseinrichtungen.

Prof. Julia Wittmayer
Prof. Julia Wittmayer, Erasmus University Rotterdam

In drei Dialogsessions haben sich die Teilnehmer:innen anschließend intensiv mit der Rolle von Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen im Ökosystem Sozialer Innovationen auseinandergesetzt und die drei nachstehenden Kernfragen diskutiert:

  • Wie muss sich Hochschule verändern, um Soziale Innovationen zu verankern? (Moderation: Prof. Gerald Beck von der Hochschule München und Marthe Zirngiebl, Sozialforschungsstelle der Technischen Universität Dortmund)
Dialogsession Beck-Zirngiebl, Hochschulkonferenz 2024
Dialogsession mit Prof. Gerald Beck und Marthe Zirngiebl
  • Welche neue Innovationspolitik ist erforderlich? (Moderation: Michael Kriegel, TH Rosenheim, und Daniel Krüger, Sozialforschungsstelle der Technischen Universität Dortmund)
Dialogsession Kriegel-Krueger, Hochschulkonferenz 2024
Dialogsession mit Michael Kriegel und Daniel Krüger
  • Wie kann eine Positionierung im internationalen Diskurs erfolgen? (Moderation: Dr. Anna Butzin, Institut Arbeit und Technik Gelsenkirchen, und Katrin Bauer, Sozialforschungsstelle der Technischen Universität Dortmund)
Dialogsession Butzin-Bauer, Hochschulkonferenz 2024
Dialogsession mit Dr. Anna Butzin und Katrin Bauer

Im Ergebnis wurde aus den vielen Beiträgen und Argumenten die Entwicklung eines strategisch orientierten Thesenpapiers angestoßen. Dieser Impuls stellt den Ausgangspunkt eines kollaborativen Konsolidierungsprozesses im Netzwerk dar. Das Ergebnis wird im Frühjahr 2025 der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Dialog, Hochschulkonferenz 2024
Dialog

Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine von Prof. Jürgen Howaldt (Direktor der Sozialforschungsstelle der Technischen Universität Dortmund) moderierte Podiumsdiskussion, die viele der zuvor eingebrachten Aspekte vertiefte und die Herausforderungen bei der Etablierung Sozialer Innovationen der Hochschulen noch einmal aus ganz unterschiedlichen Perspektiven vertiefte.

Zuhoerendes Publikum, Hochschulkonferenz 2024

Auf dem Panel diskutierten hierzu Prof. Klaus Becker (Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer der TH Köln), Prof. Britta Gossel (Professorin an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde), Dr. Ronald Kriedel (Geschäftsführung Centrum für Entrepreneurship und Transfer der Technischen Universität Dortmund), Prof. Julia Wittmayer (Erasmus University Rotterdam / Dutch Research Institute for Transitions).

Podium, Hochschulkonferenz 2024
Podium

Seine Eingangsüberlegungen wieder aufgreifend brachte Christoph Kaletka die Quintessenz der Veranstaltung wie folgt auf den Punkt:

Im Netzwerk Wissenschaft zeigt sich durchweg eine große Mitwirkungs- beziehungsweise  Gestaltungsbereitschaft. Die SIGU-Strategie und -Plattform treffen den Nerv der Zeit. Um substanzielle Beiträge zur Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen leisten zu können, sind Soziale und technologische Innovationen auf Augenhöhe zu denken –  im Wissenschaftssystem wie in der Politik.

Er freue sich auf die Kooperation im entstehenden Netzwerk Wissenschaft und kündigte weitere Veranstaltungen und Diskursformate an.

Fotocredit: © Patrick Temme Photographie