Der Ruf nach mehr Frauen in der Gründer:innenszene wird lauter. Viele Berichte beanstanden, dass auch im Jahr 2024 immer noch weniger Frauen als Männer ein Unternehmen gründen.
Welche Rolle spielen Frauen mit Blick auf die deutsche Startup-Landschaft? Und welchen ganz speziellen Herausforderungen sehen sich Gründerinnen gegenüber?
Dieser Beitrag gibt einen Einblick in aktuelle Studien und zeigt mögliche Wege auf, Frauen als Gründerinnen zu unterstützen und zu zeigen, warum es sich lohnen kann, in sie zu investieren.
Es ist das Jahr 2024. Der Weltfrauentag am 08. März war eine wichtige Erinnerung daran, dass es nach wie vor geschlechtsspezifische strukturelle Unterschiede in unserer Gesellschaft gibt. Das zeigt sich auch in Bezug auf Unternehmensgründungen. Frauen und Männer sind hier nicht gleichauf. Frauen sind zwar ein wichtiger Bestandteil der gesamten Gründer:innenszene (seien es konventionelle oder gemeinwohlorientierte Startups), doch auch heute noch stark unterrepräsentiert. Dabei ist es erwiesen, dass Frauen sich besonders in nachhaltigen und sozialen Bereichen engagieren. Sie gründen überdurchschnittlich oft genau dort und leisten damit einen unersetzlichen Beitrag, um Lösungen für die großen Krisen, die momentan und in Zukunft unsere Realität bestimmen, in die Tat umzusetzen.
Umso wichtiger scheint es, nochmal genau hinzuschauen und zu überlegen, ob und wie Gründerinnen mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung bekommen könnten und sollten.
Mich bewegen dabei vor allem diese Fragen:
- Welche Rolle spielen Frauen mit Blick auf die deutsche Startup-Landschaft?
- Worin unterscheiden sich weibliche Gründerinnen von ihren männlichen Kollegen?
- Was hindert Frauen daran, sich selbstständig zu machen?
Die Grundlage dieses Beitrags bilden verschiedene Studien, die sich mit weiblichen Gründerinnen von konventionellen (also profitorientierten) Startups und Gemeinwohlorientierten Unternehmen beschäftigen.
Deutscher Startup Monitor (2023)
Female Founders Monitor (2022)
Female Founders Report (2021)
Deutscher Social Entrepreneurship Monitor (2021/2022)
Gemeinwohlorientierte Gründerinnen über dem Durchschnitt
- Der Frauenanteil bei allen Gründungen schwankt seit 2004 zwischen 36% und 42% (Statista)
- ca. 21% der Startups sind von Frauen gegründet (DSM 2023 und FFM 2022)*
- 25,2 % der Sozialunternehmen sind reine Frauenteams
- 49,7 % der im DSEM befragten Sozialunternehmen haben ein weibliches oder geschlechtergemischtes Gründungsteam (DSEM 2021/22)*
- Bei 50% der Sozialunternehmen ist die Hälfte des Vorstandes weiblich (DSEM 2021/22)*
Ein Blick in die Zahlen verrät mehr: Während Frauen bei konventionellen innovativen* (also nicht gemeinwohlorientierten) Unternehmensgründungen in der freien Wirtschaft noch immer stark unterrepräsentiert sind, ergab die Umfrage des Deutschen Social Entrepreneurship Monitors (DSEM, 2021/22)*, dass rund 77% der Sozialunternehmen, Frauen im Gründungsteam haben und ca. 25% der Sozialunternehmen allein von Frauen aufgebaut wurden. Gleichwohl gemeinwohlorientierte Unternehmen einen wesentlich höheren Frauenanteil vorweisen, ist also auch hier noch Luft nach oben.
Gründen Frauen anders?
Woran liegt es, dass ein wesentlich geringerer Anteil an Frauen den Schritt in die Selbstständigkeit wagt?
Ein Grund könnte sein, dass Frauen oft anders gründen als Männer. Auch wenn es viele mutige Frauen gibt, die Unternehmen gründen und führen, zeigt sich doch, dass sie im Vergleich zu Männern weniger risikofreudig sind und eher auf Sicherheit setzen. Ein Unternehmen zu gründen, ist allerdings immer mit Risiken und sehr großen Unsicherheiten verbunden. Es gibt keine Erfolgsgarantie – zwischen 70% und 90% der Startups müssen nach drei Jahren ihr Unternehmen wieder schließen (Startup- und Innovationsmonitor).
Zu gründen heißt oft ungleich mehr Arbeit, Eigeninitiative, Zeit- und finanzielles Investment bei gleichzeitig unsicherem Endergebnis und Einkommensverhältnissen. Der Weg von der Idee zur Entrepreneurin ist lang, bedarf Unterstützung von außen, Empowerment und eines guten Netzwerks. Viele potenzielle Gründerinnen schrecken häufig davor zurück, selbst auf den Startup-Highway abzubiegen.
Frauen gründen aber auch häufiger allein – rund 13% der Frauen im Vergleich zu rund 6% der Männer gründen ohne eine:n Partner:in. Das macht es für Frauen nochmal schwieriger, denn durch eine Gründung im Team verringern sich Risiko und Belastung. Und wertvolle Netzwerke lassen sich so einfacher erschließen.
Darüber hinaus zeigt sich, dass Themen, die Frauen bewegen und in denen sie sich niederlassen, oft gesellschaftsrelevant und sozial und ökologisch orientiert sind, weshalb sie unter Sozialunternehmen auch überdurchschnittlich häufig vertreten sind. 61% der befragten Frauenteams ordnen sich in den Bereich Social Entrepreneurship ein, im Vergleich hierzu sind es bei den männlichen Teams nur 34%.
Der Blick auf die jeweiligen unternehmerischen Zielgruppen verrät einen weiteren Unterschied: Während sich fast 50% der Frauenteams stärker an den Kunden (Business to Customer (B2C)) orientieren (Männer nur 19,1%), liegt der Fokus männlicher Teams mit fast 77% deutlich mehr auf der Unternehmensseite (Business to Business (B2B)) (FFM, 2022).
Ebenfalls nachgewiesen ist, dass Frauen tendenziell mehr Arbeitsplätze schaffen und ihre Projekte langfristiger anlegen und planen.
Starten Frauen oft als Einzelunternehmerin mit wenigen oder keinen Mitarbeitenden, so schaffen sie auf lange Sicht rund 23 Arbeitsplätze, während Unternehmer durchschnittlich ‚nur‘ 17 Arbeitsplätze schaffen (FFR, 2021).
Im Vergleich dazu gründen Männer nicht nur generell viel häufiger. Sie gründen mehrheitlich auch in anderen Bereichen. Der Großteil männlicher Gründungen findet im IT- und Technikbereich statt. Hier sind Frauen deutlich unterrepräsentiert. Was dabei von wesentlicher Bedeutung ist: Technikbasierte Gründungen versprechen mehr Profite und genießen beispielsweise bei Geldgeber:innen ein höheres Ansehen. Sie erhalten gegenüber sozial-innovativen Gründungen oft sehr viel mehr Entwicklungsmöglichkeiten, Förderung und Finanzierung. Dies schafft eine der größten Diskrepanzen im Bereich der Gründungen. Denn sozial und nachhaltig engagierte und gemeinwohlorientierte Unternehmen generieren wesentlich weniger Profite und sind wirtschaftlich daher häufiger von geringerem Interesse für potenzielle Geldgebende.
Hier kommt nun erfreulicherweise etwas Bewegung ins Spiel – mit der Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen (SIGU) (mehr zur SIGU findet ihr hier) oder der Zukunftsstrategie Forschung und Innovation möchte die Bundesregierung Technische und Soziale Innovationen auf eine Ebene (beispielsweise beim Zugang zu Fördermitteln) bringen und hat bereits jetzt viele Förderprogramme auch für gemeinwohlorientierte Gründungen geöffnet.
Was hindert Frauen daran, sich selbstständig zu machen?
In den oben genannten Studien, aber auch in fast allen Artikeln über weibliche Gründungen der letzten Jahre, die mir begegnet sind, werden immer wieder folgende Aspekte besonders hervorgehoben:
- Vereinbarkeit von Familie und Arbeit
- fehlende Finanzierungen, und
- Netzwerke.
Diese drei Punkte stellen ganz wichtige Hürden für Gründerinnen dar, egal ob in Sozialunternehmen oder bei konventionellen Startups.
(Un-) Vereinbarkeit von Familie und Arbeit
Die Unvereinbarkeit von Familie und Arbeit bildet oft eines der größten Hindernisse bei der Entscheidung ein eigenes Unternehmen zu gründen. Dies hat auch und besonders Einfluss auf die Karrieren und Berufsentscheidungen von Frauen. Der akute Betreuungsmangel und fehlende (finanzielle) Unterstützungsangebote für Familien (und insbesondere Mütter) erschweren es dabei, ein eigenes Unternehmen auch während und nach der Schwangerschaft weiterzuführen.
- 41% der Gründerinnen haben Kinder und dadurch verkürzt sich ihre Wochenarbeitszeit um 6 Stunden (Gründerinnen ohne Kinder arbeiten meist um die 53 Stunden, während Frauen mit Kindern circa 47 Stunden arbeiten)
- Bei männlichen Gründern mit Kindern verringert sich hingegen die Wochenarbeitszeit nur um circa 1 Stunde im Vergleich zu kinderlosen Männern
- 81% der Gründerinnen sehen den Ausbau der Angebote von Vereinbarkeit von Familie und Arbeit als die wichtigste Stärkung des Startup-Ökosystems, vor allem für Frauen, die selbst ein Unternehmen gründen und/oder führen möchten.
Der deutsche Startup Verband und der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) haben dazu ein Positionspapier mit konkreten Forderungen erstellt. Sie schlagen vor, durch eine gezielte Unterstützung von Eltern die Gründung und Führung eines eigenen Unternehmens für Frauen attraktiver machen. Hier könnten Krankenkassen beispielsweise gezielte Aufklärung hinsichtlich der Möglichkeiten von Mutterschaftsgeld und einer langfristigen Absicherung von selbstständigen Müttern betreiben. Außerdem wird vorgeschlagen, Kinderbetreuungskosten von der Steuer absetzen zu können und das Elterngeld in der Elternzeit an die tatsächlichen Kosten von Selbstständigen anzupassen: Laufende Fixkosten würden dann wie der tägliche Bedarf zum Leben in die Höhe des Elterngeldes miteinfließen, um das Unternehmen weiter laufen lassen zu können.
Den ausführlichen Bericht des VdU findet ihr hier.
Fehlende Finanzierung – ohne Moos nix los
Ideen zu verwirklichen, kostet Geld.
Eine Finanzierung für ein Unternehmen zu bekommen, ist nie ganz einfach. Mit den zuletzt gestiegenen Zinsen und dem vorsichtigen Investitionsumfeld der letzten Monate wurde das oft sogar noch schwieriger. Das gilt auch und insbesondere für Gründungen von gemeinwohlorientierten Unternehmen (wir erinnern uns: Frauen gründen tendenziell häufiger in diesem Bereich). Solchen Unternehmen fällt es oftmals schwerer an passgenaue Finanzierung zu kommen. Dafür bedarf es einer weiter verbesserten Finanzierungs- und Förderlandschaft.
Mehr zur Geschäftsmodellentwicklung von Sozialen Innovationen gibt’s hier; einen Überblick zur Finanzierung von Sozialen Innovationen findet ihr hier.
Die in weiten Teilen der freien Wirtschaft immer noch vorherrschenden Vorurteile Frauen gegenüber können es Gründerinnen auch erschweren, an Fremdkapital wie Venture Capital zu gelangen oder auch Business Angels für sich zu gewinnen – eine gängige Praxis bei männlichen Startups. Frauenteams erhalten zwar auch Finanzierung für ihre Vorhaben, doch Männerteams erhalten im Schnitt rund neunmal mehr Finanzierung von Investor:innen als reine Frauenteams (Female Founders Monitor 2022).
Frauenteams erhalten zwar ähnlich oft Fremdkapital für ihre Gründung, doch wesentlich weniger Gesamtfinanzierung.
–> Frauenteams erhalten rund 1,6 Mio.
–> Männerteams rund 9,7 Mio.
Quelle: Female Founders Monitor 2022
Eine der jüngsten Gründerinnen Deutschlands, Anastasia Barner (Gründerin von FeMentor), bemängelt die fehlende finanzielle Förderung nicht nur in ihrem Buch über die Hinterbühne der Startup-Szene „[Ge]gründet!“, sondern auch in vielen ihrer Interviews und Vorträgen. Sie erzählt, dass besonders junge Frauen von Investor: innen und auf Veranstaltungen bisweilen nicht ernst genommen werden oder in Kapitalverhandlungen mitunter sexistischen Äußerungen oder Übergriffen ausgesetzt sind (Schlau Podcast vom 20.10.2023). Da Startups und (junge) Gründerinnen aber meist auf Fremdkapital angewiesen sind, sind Frauen hier nicht selten im Nachteil.
Dabei, so stellt Jasmin Arbabian-Vogel, die Vorständin des deutschen Unternehmerinnen Verbandes (VdU) heraus, sind Unternehmen mit Frauen in der Führungsposition langfristig erfolgreicher als reine Männerteams. Sie plädiert für eine grundsätzliche Umstrukturierung von Venture Capitals und dem Zugang zu finanziellen Mitteln für Gründerinnen und Unternehmerinnen. Die Vielfalt des Unternehmertums und die Anzahl an weiblichen Unternehmerinnen könne so gesteigert werden (siehe „Female Entrepreneurship: Herausforderungen und Chancen für Gründerinnen“, und „Zugang zu Kapital für frauengeführte Unternehmen“).
Neben geschlechtsbasierten Vorurteilen gegenüber Frauen, mangelt es ihnen im Vergleich zu Männern darüber hinaus häufiger an einer entsprechenden finanziellen Bildung, um selbstbewusst finanzielle Risiken und Chancen abzuwägen und einzugehen. Speziell Themen wie Geldanlage, Investments und Rente fallen bei Frauen oft hinten runter.
Mikrokredite
Der finanziellen Unterstützung von Gründerinnen haben sich die Schöpferinnen von Goldrausch e.V. angenommen. Der Verein unterstützt Frauen bereits seit den 1980er Jahren. Hier haben Frauen in Berlin die Möglichkeit Mikrokredite zwischen 1.000 € und 10.000 € zu beantragen. Zudem bieten sie Bildungsangebote zum Thema Finanzen und ein spezielles Qualifizierungsprogramm für Künstlerinnen.
Auch die IBB vergibt Mikrokredite für Social Startups bis zu einer Summe von 25.000 €
Auch wenn mehr Frauen als Männer aus den Wirtschaftswissenschaften heraus gründen und somit viel Wissen um Investments und Geschäftsführung besitzen, sind Themen rund ums Geld bei weiblichen Gründungen öfter ein Angstthema und ein Grund für die oben erwähnte geringere Risikobereitschaft, ein eigenes Unternehmen aus dem Boden zu stampfen. Diesem Problem haben sich mittlerweile einige Frauen aus der Wirtschaft angenommen um andere Frauen dabei zu unterstützen. Madame Moneypenny ist mit ihrem Podcast und Buch zum Thema wohl eine der bekanntesten Vertreterinnen in Deutschland für mehr finanzielle Bildung bei Frauen. Aber auch die Gründerin und Sozialunternehmerin Claudia Müller hat sich dem Thema finanzielle Bildung für Frauen angenommen. Ihr Ziel ist es, mit dem Female Finance Forum Frauen in die finanzielle Unabhängigkeit zu verhelfen und sie in ihrem Tun zu empowern. Auf der Webseite des Female Finance Forums finden sich unterschiedliche Angebote wie Workshops und Mentoring-Programme, nicht nur für selbstständige (Sozial-)Unternehmerinnen, sondern auch für Angestellte.
Zwischenfazit: Es gibt also eine gute Vorstellung von den Stolpersteinen, die Frauen im Gründungsprozess im Weg stehen können. Einige konkrete Lösungsvorschläge liegen (teils schon lange) auf dem Tisch – das Problem scheint momentan besonders in der Umsetzung von Lösungsvorschlägen zu liegen.
Netzwerke als Inspirationsquelle
Um sich ein erfolgreiches (Sozial-)Unternehmen aufzubauen, besonders im gemeinwohlorientierten Bereich, ist ein gutes und weitreichendes Netzwerk von unschätzbarem Wert. Netzwerke können zu mehr Sichtbarkeit und besserer gegenseitiger Unterstützung führen. Sie helfen dabei, voneinander zu lernen, Wissen auszutauschen, Verbündete, Sparringpartnerinnen, neue Geschäftspartnerinnen und ganz neue Möglichkeiten für das eigene Unternehmen zu finden.
Weitere Informationen zu Netzwerken für Sozial Innovator:innen finden sich hier.
Erfreulicherweise haben sich in den letzten Jahren immer mehr Netzwerke von Frauen für Frauen gebildet. Sie unterstützen Frauen in unterschiedlichen Phasen der Gründung und stehen Unternehmerinnen in der Findungs- und Gründungsphase beratend zur Seite oder helfen dabei, einen Businessplan zu erstellen.
Ein Netzwerk für und von Frauen ist FeMentor. Im sogenannten Reverse Mentoring profitieren Gründerinnen von den Erfahrungen anderer Frauen und Gründerinnen.
Eine weitere digitale Fortbildungsplattform, die Frauen in Führungspositionen weiterbildet, coacht und vernetzt, ist das Unternehmen Ten More In. Gegründet wurde die Plattform 2022 von der Mehrfachgründerin Lea-Sophie Cramer. Der Beweggrund für die Gründung war ein Foto das Anfang 2022 viral ging. Es zeigt die Münchner Sicherheitskonferenz mit einem Tisch voller weißer Männer.
In einem Interview sagte Lea-Sophie Cramer: „Wir Frauen sind noch nicht mal im Raum, geschweige denn, dass wir einen Platz am Tisch haben.” Dies führe zu einem großen Manko und bekräftige das Gender (Pay) Gap, denn „wir lernen diese Netzwerke nicht kennen, wir hören nicht, worüber sie reden, wir lernen nicht, wie man dort kommuniziert, wir wissen nicht, was sie genau jetzt brauchen.“ (Aus einem Vortrag bei Greator: Startup Erfolgskurve: Überleben in der Anfangsphase)
Die Perspektive Selbständigkeit ist ein Kompetenzzentrum für Orientierung, Vermittlung und Vernetzung. Das Kompetenzzentrum ist ein Projekt der Social Impact gGmbH und berät besonders (alleinerziehende) Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen mit Behinderung. Hier findest du Beratung und viele Unterstützung- und Vernetzungsangebote und Veranstaltungen.
Auf der Gründerplattform finden sich viele hilfreiche Tools und Hilfestellungen rund ums Gründen: Von der Ideenentwicklung, über die Erstellung eines Businessplans, zur Finanzierung und Unterstützung bei bürokratischen Hürden. Es gibt ebenfalls die Möglichkeit in direkten Kontakt zu treten. Lots:innen unterstützen dabei, die richtige Geschäftsidee zu entwickeln und der eigenen Idee eine Richtung zu geben.
She works! – das Wirtschafts- und Karrieremagazin für Frauen. She works! Bietet neben einer großen Anzahl an kritischen und informativen Artikeln über Themen rund um weibliche Karrieren und Unternehmen auch eine Übersicht über Unternehmerinnenverbände, Netzwerke, Förderprogramme, Events, rechtliche Fragen und Beratungsstellen.
Der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) vertritt laut eigener Aussage „seit 1954 als Wirtschaftsverband branchenübergreifend die Interessen von Unternehmerinnen. Seit über 65 Jahren setzt sich der VdU für mehr weibliches Unternehmertum, mehr Frauen in Führungspositionen und bessere Bedingungen für Frauen in der Wirtschaft ein.“ Auf der Webseite finden sich neben spannenden Artikeln über Frauen als Unternehmerinnen und Gründerinnen auch viele Netzwerke, Veranstaltungen, aber auch die politische Diskussion rund um den Themenbereich.
Die Gründerinnenzentrale bietet ein breites Spektrum an Unterstützungsmöglichkeiten an. Von der Beratung zur Gründung und Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten hin zu Netzwerkveranstaltungen online und offline ist alles dabei.
Social Business Women ist in Hessen angesiedelt. Nicht nur junge Frauen sollen angesprochen werden, sondern auch Frauen, die sich umorientieren möchten. Besonders erwähnenswert ist hierbei noch das 2023 ins Leben gerufene Projekt Coco. Ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und der KfW Bank finanziertem Projekt, das kostenlos Frauen zu sämtlichen Gründungsfragen berät und unterstützt.
Das Gig7 Next Mannheim unterstützt Frauen seit 20 Jahren in Baden-Württemberg rund um Gründungsfragen und bietet zudem noch eine (Online-)Community. Mit regelmäßigen Online-Treffen und der Möglichkeit sich auch in Präsenz zu treffen, möchten sie Frauen verbinden und sie in ihrem Wirken bestärken.
Besonders an junge Gründerinnen aus dem Hochschulkontext richtet sich das Stipendienprogramm EXIST-Women. Hier ist auch eine Liste (PDF) sämtlicher Existenzgründerinnenprogramme der Hochschulen in Deutschland zu finden.
Es gibt noch viel zu tun – Lasst uns zusammen anpacken!
Trotz aller Probleme und dem Bestehen des großen Gender-Gaps, gibt es sie und gab es sie schon immer: Die tollen, mutigen und empowernden Frauen. Die Frauen, die sich trauen in die Öffentlichkeit zu treten und für gleiche Rechte und Möglichkeiten zu kämpfen, in einem noch männlich geprägten System – trotz oder gerade wegen der oft schwierigen Umstände. Sie helfen dabei, Unterstützungsstrukturen für Frauen zu verbessern, politische festgefahrene Systeme und Prozesse aufzubrechen und neue Wege zu ermöglichen. Sie ermutigen andere Frauen dazu, für sich und ihre Bedürfnisse einzustehen und den Weg in die Selbstständigkeit zu wagen. Dies tun sie dabei häufig nicht, wie es die alten Strukturen vorgelebt haben, indem sie andere systematisch benachteiligen, sondern in dem sie andere allzu oft mitdenken.
(* Anmerkung der Redaktion: Jahreszahlen wurden redaktionell angepasst. Es handelt sich um den FFR 2021, den DSEM von 2021/22, den FFM 2022 und den DSM 2023. Des Weiteren liegt die Zahl der von Frauen gegründeten innovativen Startups bei 21% statt 20%. Wir bitten das Versehen zu entschuldigen.)