Soziale Innovationen sind so vielfältig wie die Herausforderungen, die sie anpacken. In den letzten Jahren hat sich dabei vieles bewegt. Es sind neue Strukturen und Organisationsformen entstanden, die gesellschaftliche Probleme kreativ lösen. Schon heute nehmen Stiftungen dabei eine wichtige Rolle ein. In diesem Workshop werfen wir einen Blick in die Praxis und wie aus einer klassischen Projektförderung vertrauensvolle, flexible Partnerschaften entstehen können.
Gemeinsam mit Karsten Timmer (wohl&tätig), Verena Lenzen (Hans Weisser Stiftung) und Melanie Steinhoff von der Azubi Companion gGmbH beleuchten wir, wie eine flexible Förderung auch auf Stiftungsziele einzahlen kann.
Die besondere Förderbeziehung der Azubi Companion und der Hans Weisser Stiftung zeigt, wie ein Förderprozess mit einer Lösungsidee anfangen kann, ohne zu Beginn eine starre Organisationsform vorzugeben. Dieser Prozess zeigt auf, dass Stiftungen durchaus als Risikokapital Gebende agieren können. Die Hans Weisser Stiftung unterstützt in einem reflektierten, vertrauensvollen Prozess und schafft es, die Balance zwischen Freiheiten und Kontrolle neu zudenken. Anlehnend daran diskutieren wir gemeinsam mit Thorsten Kiefer (WASH United) die 5 Leitprinzipien, die als Orientierung für diesen Transformationsprozess dienen können. Wir schauen uns an, welche davon leichter und welche davon eher schwieriger umzusetzen sind und an welcher Stelle es mehr als finanzielle Unterstützung braucht.
Die wichtigsten Erkenntnisse
- Vertrauen als Schlüsselthema: Vertrauen ist bei jeder Förderung essenziell. Eine Projektförderung kann die Grundlage für eine vertrauensvolle Beziehung schaffen, auf der nachhaltig aufgebaut werden kann.
- Neue Wege einschlagen: Sich von einer reinen Projektförderung zu lösen, bedeutet auch, neues Handwerkszeug für sich und die Mitarbeitenden zu entwickeln. Stiftungen sollten reflektieren, welche Kontrollmechanismen wirklich zielführend für die Umsetzung des Projekts sind.
- Mehr Zeit für Kerntätigkeiten: Direkte Gespräche und enger Austausch schaffen die Möglichkeit, schriftliche Reportings zu verkürzen und den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Herausforderungen sollten ebenso offen angesprochen werden wie Erfolge.
- Mut zum Risiko: Dank ihrer Flexibilität können Stiftungen ausloten, wie viel Risiko sie in ihre Arbeit einbringen möchten. Die enge Zusammenarbeit dabei ermöglicht es Stiftungen auch, die tatsächlichen Bedarfe besser zu verstehen.
- Förderung bedeutet mehr als Geld: Stiftungen können auch durch Capacity Building und den Aufbau von Netzwerken wertvolle Unterstützung leisten.
- Rollenklarheit: Stiftungen sind weder Projektpartner noch Projektmitarbeitende, sondern Unterstützer und Sparringpartner. Es gilt, nicht zu tief in die Projekte einzutauchen, aber dennoch als Ansprechpartner präsent zu bleiben.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Anschauen und freuen uns auf Rückfragen, die Sie gerne an finanzierung@sigu-plattform.de schicken können.