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H3: Vernetzung

Vernetzung, Kollaboration und Transfer voranbringen

Ausgangslage

Gemeinwohlorientierte Unternehmen und Soziale Innovatorinnen und Innovatoren brauchen Raum zur Vernetzung untereinander und mit diversen Akteursgruppen, um ihr Wirkungspotenzial zu heben. Gemeinwohlorientierte Unternehmen können ihre Breitenwirkung besonders über Kollaboration, Vernetzung und die Entwicklung gemeinsamer Wertschöpfungsketten (Multi-Akteurs-Initiativen) entfalten. Etablierten und neuen Akteuren fehlt es jedoch häufig sowohl in ländlichen als auch städtischen Regionen an gemeinsamen Räumen zum Austausch, Anreizen zur Zusammenarbeit oder schlicht einer gemeinsamen Sprache, so dass eine Verbreitung von Innovationen und Lösungen häufig behindert wird.

Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen brauchen breite und offene Prozesse und Akteursallianzen, um die gewünschte Nachahmung und Verbreitung in die Praxis zu fördern – zum Beispiel von Kommune zu Kommune oder Region zu Region, aber auch über nationale Grenzen hinweg.

Lösung

Aufgrund der gesellschaftlichen Wirkungsorientierung von Gemeinwohlorientierten Unternehmen und Sozialen Innovationen ist eine enge Zusammenarbeit verschiedener Sektoren und Disziplinen sowie der Verwaltung, Wissenschaft und Politik für ihren Erfolg maßgeblich.¹ Wir fördern die Innovationskraft und Beteiligung der Zivilgesellschaft, schaffen effektivere Schnittstellen zu Sektoren aus der öffentlichen Hand und der klassischen Wirtschaft, damit die Möglichkeiten des gegenseitigen Lernens sowie das bestehende Kooperations- und Transferpotenzial besser gehoben werden können.²

  • Die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI) soll anwendungsorientierte Forschung und Transfer zur Schaffung und Stärkung regionaler sowie überregionaler Innovationsökosysteme stärken, insbesondere an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und an kleinen und mittleren Universitäten in Zusammenarbeit unter anderem mit Start­-ups, KMU sowie sozialen und öffentlichen Organisationen. Das der DATI zugrundeliegende Transfer­- und Innovationsverständnis umfasst explizit auch Soziale Innovationen. Soziale Innovationen werden auch bei der der Gründung der DATI vorgeschalteten Förderrichtlinie „DATIpilot – Fördern & Lernen für Innovation und Transfer“: Ein Experimentierraum im Umfeld der DATI adressiert. Soziale Innovationen sollen mindestens entsprechend ihrem Anteil an den insgesamt eingereichten und grundsätzlich förderfähigen Projektskizzen gefördert werden.

  • Als ein zentrales Vorhaben baut die Bundesregierung eine Plattform für Soziale Innovationen. Die Plattform soll als erste Anlaufstelle für jene dienen, die Soziale Innovationen entwickeln, erforschen und in die Umsetzung begleiten. Durch sie werden Förder-­ und Unterstützungsmöglichkeiten transparent gemacht und neue Vernetzungsmöglichkeiten und Angebote zu Kompetenzentwicklung geschaffen.

  • Der Einsatz vieler unterschiedlicher Akteure ist besonders bei Sozialen Innovationen wichtig, die auf komplexen Technologien wie Künstli­cher Intelligenz (KI) beruhen. Die Entwicklung und Nutzung von KI im Sinne des Gemeinwohls unter sozialen und anderen Aspekten der Nachhaltigkeit ist nur gemeinschaftlich und partizipativ möglich. Diesen gemeinschaftlichen und gemeinwohlorientierten Entwicklungs­ und Gestaltungsansatz will die ressortübergreifende Initiative „Civic Coding – Innovationsnetz KI für das Gemeinwohl“ stärker in den Fokus rücken. Dies geschieht unter anderem durch die Öffnung des Community­Bereichs der Civic Innovation Platform (CIP) – eines der drei Ankerprojekte und Kernbestandteil von Civic Coding – für die gemeinsame Nutzung durch die drei beteiligten Ressorts. So werden die unterschiedlichen Communities vernetzt und Synergien geschaffen.

  • Zur verstärkten Kollaboration und Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Initiativen setzt sich die Bundesregierung vermehrt für Open Social Innovation­Prozesse ein. Sie stehen für einen breiten Beteiligungsprozess (Open), um gesellschaftliche Herausforderungen (Social) mit neuen Lösungen (Innovation) anzugehen. Konkret ist im Jahr 2023 eine Open Social Innovation (OSI)-Initiative gestartet, um Lösungen für das Problemfeld Fachkräftemangel im Bereich Klimajobs zu erarbeiten.

  • Viele Soziale Innovationen schließen Lücken in der öffentlichen Daseinsvorsorge. Solche erprobten Lösungen könnten über staatliche Strukturen in die Breite gebracht werden, um die Wirksamkeit staatlicher Leistungen zu steigern. Die Bundesregierung wird zivilgesellschaftliche Initiativen in das Ökosystem für Soziale Innovation partnerschaftlich einbeziehen.

  • Für einen erfolgreichen Transfer von Forschung in die Praxis greift die Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ innovative Ideen auch im Bereich der Sozialen Innovationen auf und setzt diese in regionalen Kooperationen Darüber hinaus leisten zum Beispiel die laufenden Förderungen der Maßnahmen „FH­-Sozial“, „FH­-Impuls“ und „FH­-Kooperativ“ unter dem Dach des Bund­-Länder-­Programms „Forschung an Fachhochschulen“ weiterhin einen wichtigen Beitrag zum Transfer von Sozialen Innovationen und zum Zusammenwirken von technisch-­fachlicher Entwicklung und Sozialer Innovation.

  • Auch zwischen den Ministerien ist Kooperation für die Querschnittsthemen Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen wichtig. Darüber hinaus richten wir eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen ein, um den gegenseitigen Austausch zu intensivieren.