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H2: Unterstützung

Sozial­-innovative und gemeinwohlorientierte Gründungskultur und Unterstützungsstrukturen stärken

Ausgangslage

Das Gründen von Gemeinwohlorientierten Unternehmen liegt im Trend. Laut dem Deutschen Startup Monitor des Bundesverbandes Deutsche Startups e.V. rechnen sich bereits mehr als 40 Prozent der Gründerinnen und Gründer dem Social-Entrepreneurship-Bereich zu.¹ Der Frauenanteil bei der Gründung Gemeinwohlorientierter Unternehmen ist deutlich höher als bei Gründungen insgesamt², gleichzeitig berücksichtigen bestehende Unterstützungsstrukturen für Unternehmensgründungen die Interessen und Lebenssituationen von Frauen nicht genug. Der Gründungsprozess von Gemeinwohlorientierten Unternehmen ist oftmals bürokratisch und langwierig. Denn häufig fehlt es in den bestehenden Gründungsstrukturen und Anlaufstellen (wie zum Beispiel Gründungszentren an Hochschulen, Kammern oder Verbänden) an institutioneller Verankerung, Kompetenz und Sichtbarkeit des Themas. Darüber hinaus gibt es in ländlichen Räumen und strukturschwachen Gebieten bisher kaum solche Anlaufstellen und auch in den Ballungszentren können die in erster Linie privatwirtschaftlich organisierten Innovationszentren den wachsenden Bedarf nicht decken.³

Und wie bei allen Gründerinnen und Gründern steht die Frage nach der Gründungsfinanzierung an erster Stelle, was für Gemeinwohlorientierte Unternehmen besonders herausfordernd ist, da sie mit weniger hohen Renditeerwartungen auf Sponsorensuche für die Startphase gehen können.

Lösung

Die Bundesregierung unterstützt die Öffnung bestehender Gründungsförderungen und die zugehörige Kompetenzentwicklung der Anlaufstellen. Zudem werden bedarfsgerechte Programme, die die Gründung von selbstständigen sozial-innovativen und Gemeinwohlorientierten Unternehmen weiter beschleunigen, aufgelegt.

  • Die Gründungs- und Unternehmensberatung für Gemeinwohlorientierte Unternehmen wird professionalisiert und Zur Steigerung eines kompetenten Beratungsangebots plant die Bundesregierung, eine zertifizierte Qualifizierungsmaßnahme zu entwickeln und einzuführen, um Beraterinnen und Berater zu professionalisieren.

  • Durch das Förderprogramm „REACT with impact“ werden spezifische Anlaufstellen für gemeinwohlorientierte Gründungen ausgebaut, damit Gemeinwohlorientierte Unternehmen bedarfsgerechte Beratung und Prozessbeglei­tung zur Verbesserung ihrer Geschäftsmodelle, unternehmerischer Kompetenzen oder bezüglich ihrer Investment Readiness erhalten können. Darüber hinaus fördert „REACT with impact“ die Vernetzung, Cluster-Bildung und interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Gemeinwohlorientierten Unternehmen und vorhandenen Unterstützungsstrukturen.

  • Der Wettbewerb Gesellschaft der Innovationen unterstützt Hochschulen in ihrer Entwicklung von Ideen für Soziale Innovationen, die im Anschluss an die Förderung in die Gründung von Unternehmen überführt werden können.

  • Die Bundesregierung strebt den Auf- und Ausbau von Innovations- und Gründungszentren für die Gemeinwohlorientierte Wirtschaft in möglichst allen Regionen an. Dafür wird auch die Verknüpfung von bestehenden Innovations­ und Kompetenzzentren mit Gemeinwohlorientierten Unternehmen gestärkt. Auch der EXIST Leuchtturmwettbewerb Startup Factories wird die Kriterien und Bedarfe von Social Start-­ups berücksichtigen. Die Digital Hub Initiative der Bundesregierung sowie die Initiative Kultur­- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung mit ihrem Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes wird die Bedarfe von und Synergien mit der Gemeinwohlorientierten Wirtschaft besonders in den Blick nehmen.

  • Im Programm EXIST – Existenzgründungen aus der Wissenschaft werden wir die bereits auf den Weg gebrachten Maßnahmen zur verstärkten Förderung gemeinwohlorientierter Gründungsvorhaben weiter intensivieren. In den neuen Förderrichtlinien wird die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit gestärkt und als explizites Auswahlkriterium Mit EXIST-Women sollen Frauen aus dem Hochschulumfeld für Unternehmertum interessiert und unterstützt werden, in die Gründung zu gehen. Dies wird auch die Gründungen von Gemeinwohlorientierten Unternehmen befördern, da diese besonders häufig von Frauen gegründet werden.⁴

  • Mit dem Projekt „Gründerinnen fördern grüne Wirtschaft“ der bundesweiten gründerinnenagentur (bga) fördert die Bundesregierung die Verbesserung der Erkenntnisse über die Auswirkungen von Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Genderaspekten auf Gründungsvorhaben vonFrauen sowie die Unterstützung von nachhaltigen Gründungen durch Frauen, zum Beispiel durch Entwicklung und Erprobung neuer Mentoring-Ansätze.