H8: Kompetenzentwicklung
Kompetenzentwicklung für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientiertes Wirtschaften vorantreiben
Ausgangslage
In der deutschen Bildungslandschaft gibt es bisher vergleichsweise wenig Angebote, sich zu den Themenbereichen Soziale Innovationen oder Gemeinwohlorientiertes Unternehmertum zu bilden und entsprechende Kompetenzen zu erlangen.
Die Entwicklung von Sozialen Innovationen und der erfolgreiche Aufbau Gemeinwohlorientierter Unternehmen erfordert allerdings schon möglichst frühzeitig Angebote zum Wissenserwerb über die Entwicklungsphasen von Sozialen Innovationen und die Wirkungs- und Geschäftsmodelle von Gemeinwohlorientierten Unternehmen.¹ ² Dazu bedarf es entsprechender Kompetenzen bei allen Beteiligten.
Lösung
Bildungsmöglichkeiten für Gemeinwohlorientiertes Wirtschaften und Soziale Innovationen sollen erweitert werden; passende Lehr- und Lernangebote zu Sozialen Innovationen und Gemeinwohlorientierten Unternehmen für alle Altersklassen stärken Bewusstsein für die Themenfelder und vermitteln entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten.
Auch in Hochschulen werden schon vermehrt Angebote dazu geschaffen – das wollen wir durch gezielte Impulse weiter unterstützen. Ebenso wollen wir in der Berufsorientierung Informationen und Kenntnisse zu Sozialen Innovationen und Gemeinwohlorientierten Unternehmen integriert vermitteln.
Um die gesellschaftlichen Potenziale vor allem an den Hochschulen zu aktivieren und damit die Basis für sozial-innovative Initiativen und Unternehmungen zu sichern, hat die Bundesregierung die Fördermaßnahme „Gesellschaft der Innovationen – Impact Challenge“ an Hochschulen ins Leben gerufen. Es werden erstens Projekte gefördert, die Fort- und Weiterbildungsinstrumente zu Social Entrepreneurship und Sozialen Innovationen Zweitens wird sich an den wissenschaftlichen Nachwuchs gewandt, der Ideen für Soziale Innovationen weiterentwickeln und in die Praxis transferieren soll. Die Sensibilisierung für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientiertes Unternehmertum in Hochschulen soll auch über die Förderung von spezifischen Formaten und Netzwerken (zum Beispiel analog der Initiative „Nachhaltigkeit in der Wissenschaft“) verstärkt werden. Hierzu gehören bestehende gründungsensibilisierende Maßnahmen wie „Young Entrepreneurs in Science“, die sich an Promovierende richtet.
Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen sollen in bestehende Maßnahmen und Angebote wie „Unternehmergeist in die Schulen“ und die digitalen Informationsangebote bei öffentlichen Gründungs- und Kompetenzzentren, Gewerbeförderung und Kammern oder beim „Girls‘ and Boys‘ Day“ fokussiert eingebunden werden.
Wissen über finanzielle und wirtschaftliche Zusammenhänge zu erwerben und im Alltag anzuwenden ist eine Grundvoraussetzung für kompetente ökonomische Entscheidungen, gesellschaftliche Teilhabe und wirtschaftliche Unabhängigkeit und somit auch Voraussetzung für sozial-innovative Gründungsaktivitäten. Die Bundesregierung wird zusammen mit der OECD und unter Einbeziehung aller relevanten Stakeholder eine Finanzbildungsstrategie für Deutschland entwickeln. Dies ist für die Bundesregierung selbst eine Soziale Innovation, da sie sich zum ersten Mal zusammen mit dem Aufbau einer zentralen Finanzbildungsplattform der Forschung zur finanziellen Bildung widmet. Grundlegendes Wissen über finanzielle Zusammenhänge und Produkte befähigt sozialinnovative Akteure und Bürgerinnen und Bürger, ihr ökonomisches Umfeld besser einzuschätzen, erhöht die Bereitschaft und steigert ihre Fähigkeit zur Partizipation am Finanzmarkt.