Wie können Stiftungen ihre Förderprogramme so gestalten, damit geförderte Organisationen ihre Zielgruppen bestmöglich erreichen?
Anhand der Erfahrungen der Stiftung Deutsches Hilfswerk zeigen wir auf, wie auch große, etablierte Stiftungen systematisch Wirkungsmessung einführen und damit ihre Arbeit nachhaltig verbessern können. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Reporting nicht als Pflichtaufgabe, sondern als Steuerungsinstrument für bessere Wirkung genutzt werden kann.
Die wichtigsten Erkenntnisse
Zwei Zielgruppen im Blick: Stiftungen wirken über zwei Ebenen: Sie fördern Organisationen (direkte Zielgruppe), die wiederum Menschen oder Gruppen unterstützen (primäre Zielgruppe). Nur wenn das Förderangebot auf die Bedürfnisse der Organisationen zugeschnitten ist, kann es auch bei der primären Zielgruppe echte Veränderungen bewirken.
Reporting als Lernquelle: Wirkungsorientiertes Reporting hilft Stiftungen, ihre Förderprogramme kontinuierlich weiterzuentwickeln. Berichte und Gespräche entlang der gesamten Förderkette liefern wertvolle Hinweise darauf, wie Angebote besser auf die Bedürfnisse der Organisationen und Zielgruppen abgestimmt werden können.
Innovativ trotz Tradition: Die Stiftung Deutsches Hilfswerk zeigt, dass wirkungsorientierte Förderpraxis auch in etablierten Strukturen möglich ist. Mit Offenheit und Lernbereitschaft befindet sie sich derzeit in einem aktiven Entwicklungsprozess, um Wirkungsmessung systematisch in ihre Stiftungsarbeit zu integrieren – und ermutigt andere, ähnliche Wege zu gehen.
Flexibles, praxisnahes Modell: Mit einer neuen Wirkungsmatrix erfassen Förderpartner:innen bereits bei Antragstellung ihre Wirkungsziele. Fortschritte werden während und nach der Förderung dokumentiert – individuell angepasst an das jeweilige Vorhaben. So entsteht ein flexibles System, das sowohl Einzelfälle respektiert als auch eine Gesamtsicht ermöglicht.
Partnerschaft auf Augenhöhe: Wirkung entsteht in partnerschaftlicher Zusammenarbeit. Stiftungen, die echtes Interesse an den Veränderungen bei der primären Zielgruppe zeigen, schaffen eine Vertrauensbasis, in der Förderpartner:innen offen berichten können – nicht zur Kontrolle, sondern zum gemeinsamen Lernen.