Gründungsprogramme
Handlungsfeld 2:
Sozial-innovative und gemeinwohlorientierte Gründungskultur und Unterstützungsstrukturen stärken
Ziel der Maßnahme war die Professionalisierung und der Ausbau der Gründungs- und Unternehmensberatung für Gemeinwohlorientierte Unternehmen. Dafür hat die Bundesregierung die Entwicklung und Einführung einer zertifizierten Qualifizierungsmaßnahme für Beraterinnen und Berater vorgesehen.
In einer Bedarfs- und Potenzialanalyse wurde die Ausgangslage für eine solche Qualifizierungsmaßnahme im Detail geprüft und bewertet. Hierfür wurden Interviews mit Schlüsselakteurinnen und -akteuren des Ökosystems Gemeinwohlorientierter Unternehmen, mit Akteurinnen und Akteuren der erweiterten Beratungslandschaft (z. B. Wirtschaftsförderungen, Gründerzentren, Kammern) sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Forschung und Förderung geführt.
Die Analyse wurde im Oktober 2024 abgeschlossen. Dabei wurde deutlich, dass sich die Beratung und Beratungsqualifizierung zu Gemeinwohlorientiertem Unternehmertum seit der Strategielegung weiter professionalisiert hat. Die Einführung einer flächendeckenden Basisqualifizierung mit festem Curriculum für Beratende Gemeinwohlorientierte Unternehmen ist daher zum aktuellen Zeitpunkt nicht mehr angezeigt.
Unter Berücksichtigung der Evaluationsergebnisse von REACT wurde „Nachhaltig wirken – Förderung gemeinwohlorientierter Unternehmen“ als Nachfolgeprogramm entwickelt. Mit dem Programm fördert das BMWK Beratungs-, Qualifizierungs-, Informations- und Vernetzungsangebote für Gemeinwohlorientierte Unternehmen. Eine Förderung für diese Art von Unterstützungsleistungen können Einrichtungen wie z. B. Impact Hubs, Inkubatoren, Akzeleratoren, Coworking-Spaces, Wirtschaftsförderungen, Kammern und Technologie- und Gründerzentren oder Hochschulen beantragen. Als Zuwendungsempfangende setzen sie die Unterstützungsmaßnahmen um und bieten sie den Gemeinwohlorientierten Unternehmen bzw. interessierten Unternehmen an.
Die Förderung von „Nachhaltig wirken“ gliedert sich dabei in zwei Module – ein Individual-Modul und ein Multiplikator-Modul:
- Im Individual-Modul (Modul I) werden vertiefte Unterstützungsleistungen für Gemeinwohlorientierte KMU gefördert.
- Im Multiplikator-Modul (Modul II) werden übergreifende Unterstützungs- und Informationsmaßnahmen zu Themen des Gemeinwohlorientierten Unternehmertums sowie Vernetzungsangebote gefördert. Diese stehen zahlreichen Unternehmen gleichzeitig offen.
Maßnahmen, die einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz leisten, erhalten durch den „Klimabonus“ noch attraktivere Förderkonditionen.
Die Förderrichtlinie wurde am 17. Juli 2024 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Das Programm ist nach Beauftragung des Projektträgers am 7. August 2024 gestartet und läuft bis zum 31. Dezember 2028. In der ersten Förderrunde wurden 51 Projekte mit insgesamt rund 50 Mio. Euro für die nächsten drei Jahre gefördert. Eine zweite Förderrunde wurde im Dezember 2024 gestartet.
Das BMBF hat die neue Fördermaßnahme „Gesellschaft der Innovationen“ mit zwei Richtlinien für Sozialinnovatorinnen und Sozialinnovatoren aus dem Hochschulumfeld aufgelegt. Ziel ist es, die gesellschaftlichen Potenziale vor allem an Hochschulen zu aktivieren und die Basis für sozial-innovative Initiativen und Unternehmungen zu sichern. Der Fokus liegt mittelfristig auf der wirtschaftlichen Verwertung, z. B. durch Gründung eines Sozialunternehmens.
Die erste Förderbekanntmachung zur Erforschung von Lehre im Bereich Soziale Innovationen und Sozialunternehmertum endete im Herbst 2024. Im Rahmen eines Querschnittsprojekts entstand ein Leitfaden für die Hochschulpraxis „Wirkungsvoll Social Innovation Education & Social Entrepreneurship Education gestalten und etablieren“ [1].
Die zweite Förderrichtlinie startete mit einer digitalen Veranstaltung zur Ideenfindung (Matchathon), auf der 128 Teams ihre Ideen vorgestellt haben. 44 Teams erhielten einen Preis und gingen in die von einem Coaching begleitete Konzeptphase. Seit dem 1. November 2024 erhalten 18 Projekte eine einjährige finanzielle Förderung zur Umsetzung ihrer sozial-innovativen Ideen sowie ein zielgerichtetes begleitendes Coaching, um ein Sozialunternehmen zu gründen. Die Unterstützung bei der Ideenentwicklung und das begleitende Coaching sind zwei Besonderheiten dieser Förderung.[2]
[1] Online verfügbar unter: https://sigu-plattform.de/wp-content/uploads/SISEE-Broschuere.pdf
[2] Homepage – Gesellschaft der Innovationen – Impact Challenge an Hochschulen – BMBF.
Online verfügbar unter: https://www.bmbf.de/SharedDocs/Downloads/DE/2024/20241212_matchathon.htmIm Existenzgründungsportal https://www.existenzgruendungsportal.de/Navigation/DE/Netzwerke/ der Bundesregierung können Informationen, die zur Bildung oder zum Ausbau von Netzwerken relevant sind, abgerufen und verbreitet werden. Hier werden unter dem Reiter „Gemeinwohlorientiertes Unternehmertum“ relevante Informationen gesammelt für Gründerinnen und Gründer bereitgestellt.